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Spiel, Klezmer, spiel ...
Konzert zum Jahrestag der Zerstörung der Kasseler Synagoge


Über 400 Zuschauer setzten Zeichen gegen das Vergessen

Am Sonntag, den 7.11.2010 gedachten in einem Konzert in der Valentin-Traudt-Schule über 400 Kasseler der Zerstörung der Kasseler Synagoge durch die Nazis am 7. November 1938. Zwei Tage vor der reichsweiten Pogromnacht bildeten diese Ereignisse den Auftakt für die Zerstörung des europäischen Judentums, seiner Kultur und seiner Geschichte.

Zum 72. Jahrestag veranstalteten die Katholische und die Evangelische Kirche, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, die Gedenkstätte Breitenau sowie die Evangelische Philippus-Kirchengemeinde Kassel und der Rothenditmolder Verein artisan gemeinsam ein Klezmer-Konzert. Mit dem Gebet "El male rachamim" erinnerte Rabbiner Shlomo Freyshist an die Vernichtung der europäischen Juden.
 

Der Schweizer Komponist und Klezmer-Forscher François Lilienfeld dirigierte das KlezPO, das Klezmer-Projektorchester Göttingen, und nahm das Publikum in seiner Moderation mit auf eine Reise in die jüdische Kultur. Mit dem Konzert machten Lilienfeld und das Orchester ein Stück jüdische Kultur in unserer Stadt hörbar und erlebbar und setzten auf unkonventionelle Weise ein Zeichen gegen das Vergessen. Die positive Resonanz auf die Veranstaltung machte deutlich, wie wichtig das Erinnern und Gedenken an diesen Tag ist.

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Das Publikum bei der Gedenkveranstaltung in der
Valentin-Traudt-Schule. Foto: S. Kemna

Dr G Richter, OB B Hilgen, RP Dr. W Lübcke und Francois
Lilienfeld.jpg: Dr. Gunnar Richter, Leiter der Gedenkstätte Breitenau; Regierungspräsident des Regierungspräsidiums Kassel Dr. Walter Lübcke; Klezmer-Forscher und Dirigent Francois Lilienfeld. Foto: S. Kemna
Das KlezPO, das Klezmer-Projektorchester Göttingen, mit Francois Lilienfeld. Foto: S. Kemna


 


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e.V. eröffnet neue Perspektiven für Rothenditmold

Im Rahmen der Rothenditmolder Vereinswoche lud der neu gegründete Verein artisan e. V. zu einem Abendspaziergang ein. Unter der Leitung des Vorstandsmitglieds Renate Matthei, Geschäftsführerin mehrerer Rothenditmolder Verlage, trafen sich Vereinsmitglieder und Interessierte aus dem Stadtteil in der Naumburger Straße.
Zuerst führte der Spaziergang zu dem ehemals festen Fußweg, der noch vor einigen Jahren Rothenditmold mit dem Vorderen Westen über die Tannenwaldbrücke hervorragend verbunden hatte. Im Zuge der Brückenerneuerung wurde der Weg zugebaut. Es wurde deutlich, dass die Menschen sich nicht so einfach umleiten lassen, denn genau dort, wo vorher der Fußweg entlang führte, haben sich Menschen einen neuen, nicht gesicherten Weg in Form eines Trampelpfades geschaffen, der ein deutliches Unfallrisiko in sich trägt. Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf seitens der Stadt, den Weg zu erneuern und zu sichern.

Zweite Anlaufstelle des Abends war ein Platz neben dem Schützenverein Edelweiß 1954, der sich hervorragend für einen Kinderspielplatz eignen würde. Abgelegen von der Hauptstraße, mitten im Grünen, könnte ein kleines Kinderparadies entstehen, in das sich die schattigen Plätze und der kleine Wasserlauf sinnvoll integrieren ließen.
Weiter führte der Weg zu den Drei Brücken. Der extrem schmale Bürgersteig birgt große Gefahren und viele Fußgänger meiden diesen Weg. Beispielhaft wurde gezeigt, was passiert, wenn sich dort zwei Personen, eine davon mit Kinderwagen, begegnen. Es ist unmöglich, hier gemeinsam auf dem Fußweg zu bleiben, eine der Personen muss auf die stark befahrene Wolfhager Str. ausweichen. Der Wunsch, die Stadtteile Rothenditmold und Kirchditmold für Fußgänger besser zu verbinden, besteht schon lange. Ein kurzfristiger Lösungsvorschlag wurde von Barbara Gabler formuliert, die seit langem im Stadtteil wohnt: Es sollte für die Anwohner ein kostenloser Busfahrschein für ein bis zwei Stationen zur Verfügung gestellt werden, um so die Drei Brücken ohne Angst passieren zu können.
Beim Rückweg entlang der Naumburger Straße wurden die Musterbaumscheiben positiv wahrgenommen, die die Lebensqualität im Stadtteil heben. Diese Aktion wurde im Rahmen des 9. Freiwilligentages in Kassel von artisan ins Leben gerufen.
Eine weitere Zielsetzung des Vereins ist es, Kunst und Kultur in den Stadtteil zu integrieren. Dabei ist eine Wunschvorstellung, jungen Künstlern kostengünstige Wohnungen und Ateliers anzubieten und ihnen somit den Berufseinstieg zu erleichtern.
Für alle Beteiligen war der Abend ein voller Erfolg. Es wurde bereits der Wunsch geäußert, einen solchen kritischen Spaziergang in den Sommermonaten öfters durchzuführen. Interessierte, die sich aktiv im Stadtteil engagieren oder Verbesserungsvorschläge äußern möchten, können sich gerne melden: artisan e. V., Naumburger Str. 40, 34127 Kassel. Infos: www.artisan-ks.de.